Samstag, 1. September 2012

Mono Lake

Heute sind wir von Barstow bis nach Mammoth Lakes gefahren, das sind knapp 255 Meilen. Wir haben ca. viereinhalb Stunden gebraucht. Die Zeit verging aber wie im Flug, weil wir durch wunderschöne Landschaften gefahren sind. Hauptsächlich Wüste, das Owens Valley östlich der Sierra Nevada.




Wir haben hier in einem wunderschönen, total schnuckligen Bed & Breakfast eingecheckt. Es ist Labor Day Weekeend - wir haben grade noch so das letzte Zimmer bekommen. Das ist total winzig, außer einem Bett passt eigentlich nix rein ;-) Aber wie gesagt, total schnucklig...



 
Dann haben wir uns direkt auf den Weg zum Mono Lake gemacht. Dieser ist der größte salzhaltige See der Welt, er ist 2,5 mal salziger als der Ozean und 100 mal alkalischer! Fische können in diesem See nicht leben, aber in dieser besonderen Umgebung hat sich ein ganz eigenes Ökosystem entwickelt.

Leider ist der See nicht mehr so groß wie noch vor 50 Jahren, der Wasserstand ist in dieser Zeit um ca. 40 Meter gefallen! Das liegt daran, dass Los Angeles aus dem Grundwasser seine Wasserversorgung bezieht bzw. lange bezogen hat. Dies ist mittlerweile nicht mehr so (um den See zu erhalten) und seitdem ist der Wasserstand schon wieder um 3 Meter gestiegen.

Es war absolut beeindruckend und hat gestunken wie Hölle ;-) Außerdem wimmelte es vor sog. Salzfliegen, die richtige schwarze Wolken am Boden bilden.




Wir haben uns auch die Kalktuff-Gebilde angesehen, das sind Kalziumansammlungen, die durch das Absinken des Wassers freigelegt wurden... Bei Wikipedia könnt ihr sicher nachlesen, wie die genau entstehen ;-)




Das sieht schon sehr cool aus!

Und wie ihr merkt: ich hab mal ordentliches Internet hier! Hach, freu!!! :-)

Morgen fahren wir über den Tioga Pass, der nur knapp 2 Monate des Jahres befahrbar (weil schneefrei) ist durch das Gebirge, rüber zum Yosemite Park. Ich freu mich schon :-)

Grand Canyon

Gestern: Grand Canyon!

Ohne Worte.




The Red Devil

Ein Gastbeitrag von M.:

Wie die meisten Leser dieses Blogs schon mitbekommen haben, sind wir seit ca. einer Woche auf den Straßen des Wilden Westens unterwegs. Über die meisten Stationen habt ihr ja schon interessante Dinge lesen dürfen. Leider fehlte bisher ein wichtiges Detail und zwar, wie wir diese Reisestationen erreicht haben. Dazu heute mehr.

Letzten Samstag konnten wir unseren Mietwagen am Flughafen in SFO abholen. Ich nenne ihn liebevoll Red Devil, warum, dazu komme ich später. Gebucht bei Dollar Car Rental über „Emietwagen.de“. Die Abholung selbst war seeehr unspektakulär, der gelangweilte Mitarbeiter sah die Buchung, versuchte uns wie gewöhnlich Upgrades und unnütze Versicherungen aufzuschwartzen, an dieser Stelle sei erwähnt, dass alle Mietwagen die aus D gebucht werden, alles Notwendige schon inklusive haben (Vollkasko usw.), wir haben es geschafft, zu jedem seiner Versuche NEIN zu sagen. Am Ende habe ich dann noch 4 Unterschriften geleistet und erwarte wohl nächste Woche meine neue Waschmaschine ;-) 


Aber zurück zum Auto, wir sind dann zum Parkhaus gegangen, haben dort den Schlüssel für unser Gefährt bekommen und uns auf die Suche nach seinem genauen Standplatz gemacht, nach ein paar Metern standen wir dann vor einem rot-metallic farbenen Ford Escape. Der erste Anblick des Autos wurde dann von Christiane auch direkt durch ein mädchenhaften Laut untermalt, ich habe leider nicht verstanden, was sie sagte oder sagen wollte, aber ihr Lächeln war doch sehr verzückt. Ich glaube, das lag an der Farbe.
In den USA ist dieses Auto ein Midsize SUV, in D wäre es mit einem Audi Q3/ Ford Kuga/ VW Tiguan zu vergleichen. Also für unsere Verhältnisse ein total unnützes Gefährt, aber wir hatten/ haben ja noch einiges vor.





Zu den Details: ich konnte leider nicht das Baujahr ausfindig machen, sondern nur, dass es sich um ein Modell 2008 – 2012 handelt. Einen 2.5L 4 Zylinder Motor besitzt, jaaaa keinen saufenden 6 oder 8 Zylinder und getönte Scheiben, ein sehr wichtiges Detail, dass es keine Abdeckungen für den Kofferraum vom Vermieter Dollar gibt. Unser Red-Devil hat grandiose 177 PS und verbraucht 1 Gallone Regular 87Oktan Gas auf 27.2 Meilen. Für die unter euch, die jetzt nicht rechnen wollen und das zu viel Technik Details waren: 177 PS, 8.6 L normal Bezin auf 100 km. Der Verbrauch alleine ist schon echt nicht schlecht, für einen Wagen dieser Größe. Was man nicht vergessen darf, hier darf max. ca. 120 km/h gefahren werden. Was den Verbrauch schon sehr positiv beeinflusst. Uns hilft das nur beim sparen.


Die Fahrleistungen klingen auf dem Papier auch fantastisch und klingen ist hier auch das richtige Stichwort, tritt man auf das Gas, dann glaubt man, in einem Sportwagen zu sitzen, der Motor heult schön kernig auf, aber leider geht es nicht voran. Man hat das Gefühl, dass man festgehalten wird oder irgendwas am Getriebe defekt ist. Naja Automatik halt und zuweilen auf unserer Reise auch sehr komisch im Schaltverhalten.
Dieses Verhalten hat für so manchen Lacher beim Auffahren auf einen der vielen Highways beigetragen, weil man es einfach anderes gewöhnt ist. Und daher auch der Name Red Devil, nicht weil es wie Luzifer persönlich abgeht, nein - weil ein falsch getimtes Überholen einen einfach zur Hölle fahren lässt. Unterstrichen wird dieses Gefühl noch von den maßlos schlechten Bremsen und dem schwammigen Fahrverhalten. Aber wer braucht schon Bremsen oder ein gutes Fahrwerk, die Strassen hier sind kerzengerade und man kann schon aus einer Meile sehen, wer bremst und das wiederum macht ein sehr sicheres Gefühl. Das Fahren alleine ist schon ein Erlebnis, alle sind seeehr defensiv, Stoppschilder überall und die Geschwindigkeiten sind auch nicht sooo schnell. Das macht das Fahren sehr enspannend, wenn auch gleich langweilig, auf einem 350 Meilen Abschnitt. Was ich überhaupt nicht vermisse ist das hektische deutsche Fahrverhalten. Alles sehr entspannt hier. 


Kommen wir nun zum praktischen Aspekt, unseres Red Devil. Der Kofferraum ist riesengroß, alle unsere Koffer passen wunderbar hinein und was wir für die Fahrt brauchen steht auf der Rückbank, einfach Platz ohne Ende. Da kann sich so mancher Kombi zuhause eine Scheibe von abschneiden.
Zu guter Letzt noch eine kleine Anekdote zur unglaublichen Außengröße, unser Red Devil, man bedenke ein Midsize SUV, ist für amerikanische Verhältnisse einfach gesagt, klein. Wir parkten inmitten von anderen SUV’s und konnten unseren Red Devil einfach nicht mehr ausmachen. Er war umringt von Dogde RAM’s und anderen noch größeren SUV’s diverser Hersteller. Einfach unglaublich, die schiere Größe der amerikanischen Fahrzeuge im Vergleich zu sehen. 




Abschließend muss ich wirklich zugeben, dass das Reisen und die langen Strecken die wir mitunter zurücklegen, in unserem Red Devil einfach Spaß machen und weniger anstrengend sind, als man denkt, der Komfort, den er bietet ist, einfach genial und es ist einfach toll mit ihm in den Sonnenuntergang zu fahren. Möge sich die Hölle dahinter nicht auftun ;-)