Donnerstag, 7. Juni 2012

Cable Car, Fishermans Wharf und Pier 39

Heute haben wir einen auf Touri gemacht und schön die Klassiker abgeklappert. Zuerst gabs Frühstück in der Food Corner der Mall um die Ecke. Die Mall ist toll, erinnerte mich an Shanghai... Die werden wir wohl auch noch genauer in Augenschein nehmen.

Dann haben wir uns Bustickets gekauft und sind nach verhältnismäßig kurzer Wartezeit mit der Cable Car gefahren. DAS war ja mal cool. Natürlich voller Touristen, vor allem übrigens amerikanische Touristen. Schön von einem Ende (Powell Street) bis zum anderen (Fishermans Wharf).
An jedem Ende der Linie wird die Cable Car umgedreht und wieder aufs Gleis geschoben. VON HAND!
Ich hab Beweisfotos:












Da hat man auch mal richtig schön was gesehen, und die Hügel!!!! Die Amis haben hier echt völlig ohne Sinn und Verstand und ohne Rücksicht auf die geografischen Gegebenheiten einfach mal schön quadratisch drauflosgebaut.

Fishermans Wharf ist DER Touristenhotspot schlechthin. Und so sah das Ganze dann halt auch aus. Man hat einen sehr schönen Blick aufs Meer, Alcatraz und die East Bay. Aber sonst ist einfach alles voller überteuerter Restaurants mit Seafood und den typischen Touristen-Neppläden mit Kühlschrank-Magneten und I love SF T-Shirts, Tassen, Taschen usw.
Ich habe auch Bilder gemacht, aber es hat eben 2 Stunden gedauert, die Bilder von der Cable Car hochzuladen, also hole ich das nach...

Hm, grade fällt mir auf, dass die Bilder etwas arg groß sind. Ich werde morgen ggf. kleinere einfügen, heute habe ich da keinen Nerv mehr für... und kein Netz ;-)

Flug und Immigration...

...waren bisher noch das Beste an San Francisco! Nein, das ist übertrieben. Aber von Anfang an.
Wir sind ja recht früh in Düsseldorf los, das hieß um 4 Uhr aufstehen. Dafür war die Autobahn frei und sowohl Check-Inn als auch Security gingen super schnell.
Beim Check-Inn hieß es für mich noch umpacken, weil ich statt der erlaubten 23 kg satte 29 kg dabei hatte. Nunja, sind ja auch immerhin drei Monate. Also noch rasch direkt vorm Check-Inn Counter Koffer auf und in Jessicas Koffer (die nur 19 kg hatte) umgepackt. Am Ende hatte jede von uns 23 und ein paar zerquetschte, das ließ die nette Dame dann aber durchgehen.
Der Flug nach London war kurz, dann vier Stunden Aufenthalt in Heathrow, die auch ruckzuck rumgingen. Terminal 5 ist groß und es gibt viel zu sehen. Nach einer ausführlichen Runde und einem Sandwich war es auch schon Zeit zum Boarding.

Nun hieß es also 10,5 Stunden Economy Class... Aber ich muss sagen, ich war von British Airways positiv überrascht. Man hatte einen Hauch mehr Platz als bei Lufthansa, die Sitze waren bequem und somit tat mir erst nach ca. 8 Stunden der Arsch weh. Das In-Seat-Entertainment funktionierte einwandfrei und die Filmauswahl war auch prima. Entgegen anderslautender Vermutungen gab es sogar 2 Filme auf deutsch. Ich habe vorbereitend natürlich auf englisch geguckt, is ja klar.

Als wir dann endlich angekommen waren, hieß es also: Immigration! Ich hatte schon etwas Sorge, ob ich da wohl verhört werde, warum und wie lange ich denn in die USA will und welche Farbe meine Unterhose eigentlich hat.
Diese Sorgen waren zum Glück unbegründet. Der nette, schwarze Immigration Officer fragte Jessica und mich, als wir gemeinsam nach vorne gingen: "Friends?" Wir ganz brav "No, we are sisters!" Dann wurden hübsch Fotos gemacht und Fingerabdrücke genommen, dabei ein bißchen geplaudert. Ob wir wen in SF kennen (Nö!), wie lange wir bleiben... Als ich sagte, 90 Tage und dass ich in Kalifornien rumreisen möchte, nickte er bloß und schickte uns weiter. Und dann waren wir drin.
Erstaunlich fand ich übrigens, dass es keinen einzigen weißen Immigration Officer gab! Schwarze, Asiaten, Latinos - alles munter gemischt. Naja, da mag sich jeder seinen Teil denken.

Dann suchten wir uns ein Shuttle in die Stadt. Der nette Information Officer (jeder ist hier ein Officer!) riet uns zum Shared Van Shuttle für 17 $/Person. Das ist genau wie der Name sagt, ein Van, der rumfährt, Leute aufsammelt und wenn er voll ist, in die Stadt fährt und die Leute absetzt.
Unser Fahrer war sehr nett und seeeehr gesprächig. Er hieß Juan, Mexikaner. Er war total neugierig und fragte uns nach allem möglichen, auch privatem. Als er (leicht enttäuscht) hörte, dass wir in Deutschland bereits boyfriends haben, wollte er wissen, ob wir nicht auch in den USA einen wollen. Ich hatte den Eindruck, er wollte sich um den Job gern bewerben... Dann hat er uns erzählt, dass er zufällig noch ein Zimmer bei sich frei hat *hüstel* Nunja, wir haben dankend abgelehnt.
Er fragte auch nach der "Wall" und es hat echt ein bißchen gedauert, bis ich gecheckt hab, was der eigentlich meint. Ich hab ihn dann aufgeklärt, dass die schon ne Weile nicht mehr steht. Er war auch erstaunt, dass wir in Deutschland auch alle schon Handys haben (Really? Everybody???) Schon lustig.

Tja, und dann waren wir am Hostel und ab da wars dann nicht mehr lustig. Wir waren zu dem Zeitpunkt auch schon über 24 Stunden wach, das mag seinen Teil dazu beigetragen haben. Jedenfalls handelt es sich bei dem Hostel um ein unglaublich abgerocktes uraltes Gebäude. Zum Glück kam Jessica auf die Idee, sich das Zimmer erstmal zeigen zu lassen. Es handelte sich um einen kleinen dunklen Raum mit einer Matratze auf dem Boden. Sonst war das Zimmer leer! Dazu gehörte noch ein "Bad" und in einem Winkel eine 20 cm breite Kleiderstange, ohne Bügel natürlich. Da wars! Ich dachte echt, die verarschen mich doch, wo ist die Kamera???

Wir ließen uns dann noch zwei andere Zimmer zeigen und nahmen dann in unserer Verzweiflung das letzte, da dieses immerhin noch 2 Stühle und einen Tisch aufzuweisen hatte. Und vier Bügel. Dafür flackert das Licht im Bad dermaßen, dass man davon sofort Migräne kriegt und Jessica es deshalb nur im Dunkeln benutzen kann. Sauber ist es natürlich auch nicht.

Am schlimmsten ist aber der Lärm. Das Hostel liegt sehr zentral, sprich an einer stark befahrenen Straße. Und ich hab auch die starke Vermutung, dass hier ein Krankenhaus in der Nähe ist, denn alle fünf Minuten kommt ein Krankenwagen mit heulender Sirene vorbei. Das klingt tatsächlich wie in den amerikanischen Filmen. Beim ersten Mal fanden wirs noch charmant, jetzt nervt es nur noch. Da die Fenster sehr dünn sind, kriegt man halt alles schön mit.
Zusätzlich ist gegenüber eine Sportsbar und im Keller eine Disco, es gibt jeden Abend Freibierpartys. Das wird auch heftigst ausgenutzt. Um 2 Uhr nachts geht netterweise jemand mit einem Megafon rum, um mitzuteilen, dass es jetzt die letzte Runde Bier gibt. Zum Glück, denn sonst wüsste ich ja gar nicht Bescheid. Ebenfalls zum Glück gibt es Ohropax, die aber nicht annähernd alles abfangen, man wird trotzdem andauernd wach. Aber sonst wäre an Schlaf wohl gar nicht zu denken.

Zum Glück sind wir hier nur bis Sonntag. Wenn ich bis dahin keine Wohnung habe, ziehen wir um in ein anderes Hostel die Straße rauf. Der gleiche Lärm, aber günstiger und bessere Zimmer. Bitte betet alle, dass es bald mit der Wohnung klappt!!!