Dienstag, 31. Juli 2012

Giants vs. Dodgers

Wie ich ja bereits erzählt habe, war ich am Samstag im At & T Park, um das Baseball-Spiel anzuschauen.
Um das Ergebnis gleich vorwegzunehmen: Es war großartig!

Meine Befürchtung wegen der Länge des Spiels war völlig überflüssig, denn die Zeit (immerhin dreieinhalb Stunden) verging wie im Flug. Anders als zum Beispiel beim Fußball passiert beim Baseball ja ständig was, daher hat man die ganze Zeit was zu gucken.

Ich hatte mir die Regeln ja vorher durchgelesen und das Spiel auch so halbwegs verstanden, natürlich gab es dann live im Stadion trotzdem etliche Situationen, die ich überhaupt nicht kapiert hab ;-) Aber zum Glück waren ja jede Menge mit Baseball aufgewachsene Amerikaner da, die mich gern und ausführlich aufgeklärt haben.

Aber vielleicht fange ich mal am Anfang an, das Stadion von außen.




Der Andrang war groß.


Zum Glück konnte ich mit meiner Karte durch den VIP Eingang gehen, da war wesentlich weniger los und ich war schon echt spät dran - dank der Busse in San Francisco. Da kriegte man auch Gratis-Nüsschen und Baseballkarten ;-)

Ich hab mich dann auf den Weg zu der Box gemacht, mich natürlich erstmal verlaufen und bin in der Food Corner gelandet. Auch nicht schlecht, aber eine sehr nette Dame riet mir, lieber erst mal in der Box zu schauen, denn da gäbe es meistens Gratis-Essen. Ahaaa! Sie hat mir dann auch gleich noch erklärt, wie ich zu der gesuchten Box komme.

Naja, der Aufzug-Guy hat es mir dann nochmal erklärt und irgendwann hatte ich die Box dann auch endlich gefunden ;-)

Gleich neben der Box von den Google Typen ;-)

Und für alle, die wie ich noch nie in so einer Privat-Suite (wie die Box offiziell heißt) in einem Baseball-Stadion waren, hier die Fotos:

Der Blick von der Tür aus
Links war die Küche, es gab leckere Hotdogs, Kartoffelsalat...

... diverse Getränke...

... Obst...

... Erdnüsse und Chips mit Guacamole.
Ich brauche wohl nicht hinzuzufügen, dass alle die ganze Zeit nur am essen waren ;-) Lecker wars aber auch!

Mein Hotdog mit Kartoffelsalat.
Übrigens gibts beim Baseball keinen Anpfiff - deshalb hab ich den Anfang auch direkt mal gepflegt verpasst, weil ich grade woanders hingeguckt hab ;-) Nunja, kann passieren. Der Anblick war aber auch einfach atemberaubend!


Das Stadion ist ganz malerisch direkt an der Bay gelegen - die Schiffe warten übrigens auf einen verirrten Ball ;-)

Und plötzlich waren die schon mittendrin! Hier sieht man sogar den Ball (= kleiner, weißer Punkt) fliegen!


Leinwand mit Zusatzinfos
Auf dieser Leinwand wurden während des Spiels Infos zu den Spielern und alles Mögliche eingeblendet. Zwischen den Innings kamen dann Geburtstagswünsche und sogar ein Heiratsantrag! Ungeschickterweise wurde direkt im Anschluß der Preis für so eine Tafelanzeige gezeigt, ab munteren 40.000 $ ist man(n) dabei...
Ganz ehrlich, für das Geld hätt ich doch einen riesenmördergroßen Diamantklunkerverlobungsring gekauft statt einer blöden 10-Sekunden-Anzeige "Kelly! I love you - will you marry me? Brian". Diamonds are bekanntlich forever ;-)
Aber gut, Geschmäcker sind verschieden, leider habe ich nie erfahren, was aus Kelly und Brian geworden ist...

Natürlich wollte ich aber auch das bunte Treiben außerhalb der Box mitkriegen, daher bin ich dann in der Mitte des Spiels (als klar war, dass die Giants sich nicht grade mit Ruhm bekleckern) mal nach unten. Da sahs dann so aus:

So sah das Spiel von den unteren Plätzen aus, auch nicht schlecht.

Jede Menge Kanus und Schwimmer (!) - man beachte auch die drei Herren im Schwimmring - warten auf weit geschlagene Bälle - diesmal leider vergeblich, ich hätte sie sehr gern hektisch paddeln sehen ;-)

Natürlich darf auch eine Cable Car im Stadion nicht fehlen


Und Essen. Essen ist wichtig!

So siehts dann von den billigsten Plätzen aus aus. Hm ja. Allerdings wurde mir gesagt, dass hier meist die enthusiastischsten Fans mitfiebern ;-)


Es gefiel mir ausgesprochen gut, dass es hier nicht nur um das Baseball-Spiel ging. Hier kommen ganze Familien mit kleinen Kindern ins Stadion, einfach um einen schönen Nachmittag zu verbringen. Das Stadion ist recht weitläufig, da gibt es Bänke, eine Rutsche (in der Cola-Flasche!) und jede Menge Platz zum Rumspazieren. Viele Leute haben nicht mal das Spiel geschaut, sondern sich einfach mit Freunden getroffen, zum Quatschen, in der Sonne sitzen und die Atmosphäre genießen.

Ich bin ja nun beileibe kein Stadiongänger, aber die wenigen die ich in Deutschland gesehen habe, erschienen mir eher als graue, schmucklose Zweckbauten, zumindest von innen. Hier ist die ganze Stimmung ganz anders, alle freuen sich, haben Spaß, es gibt keine Aggressivität, keine Hooligans. Ich hab hier Giants- und Dodgers-Fans Arm in Arm feiern sehen.

Man merkt  vielleicht, dass ich wirklich Spaß hatte und das ganze Ereignis mich beeindruckt hat.

Zwischendurch allerdings kam ich mir immer wieder vor, als sei ich in einen amerikanische Film geraten, weil mir vieles so bekannt vorkam. Zum Beispiel diese typische Orgel, die im Stadion immer spielt - die gibts wirklich. Und sie klingt genau wie im Film ;-)

Leider haben die Giants das Spiel 0:10 verloren - anscheinend sind sie sonst aber ein wirklich gutes Team, wurde mir jedenfalls versichert.

Die Sieger haben sich dann selbst auf dem Spielfeld beglückwünscht und abgeklatscht, die Giants sind einfach sang- und klanglos in der Umkleide verschwunden. Ist hier so üblich...



Als ich dann etwas später aus dem Stadion kam, standen an einem Tor auffällig viele Leute. Das war das Tor, wo die Spieler später rauskamen und viele wollten sich Autogramme holen. Vor allem viele leicht bekleidete, junge Frauen waren da zu sehen. High-Heels, Hotpants mit rausguckendem Neon-Tanga, bauchfrei und tief ausgeschnitten, wild wehendes Haar - da wurden alle Register gezogen ;-) In der Hand natürlich immer zwei Bälle - zum Signieren!

Donnerstag, 26. Juli 2012

When you´re going to San Francisco...

... dann pack statt der "Flowers" im "Hair" lieber nen dicken Schal ein!

Heute war es so kalt, dass ich den ganzen Tag trotz heißem Tee gefroren hab und mir daher zum Mittag eine schöne heiße Suppe geholt hab. Herrlich, wenn man dann ein bißchen aufgewärmt wird. Und lecker war sie auch noch ;-)

A bowl of Tomato-Basil Soup


Mit der oben genannten Zeile spiele ich übrigens auf dieses Lied an ;-)


Baseball

Juhuuu, ich gehe zu einem Baseballspiel! Endlich!



Am Samstag spielen die San Francisco Giants gegen die L.A. Dodgers (muss hier noch wer an Dodgeball denken?) und ich werde live und in Farbe dabei sein. Gut, die spielen ja quasi andauernd, ist also nix Besonderes, ich freu mich aber trotzdem.

Vor allem, weil es sich hierbei um eine Firmenkarte handelt - ich werde also nicht gemeinsam mit dem Pöbel auf den billigen Reihen das Spiel schauen, sondern ganz luxuriös aus der verglasten Suite mit Catering und so.
Ich bin schon sehr gespannt.

Ein Wermutstropfen (naja, für mich jedenfalls) ist jedoch, dass so ein Baseballspiel 3 Stunden dauert!!! Drei! Ich find ja 90 Minuten Fußball schon immer... laaang. Vielleicht nehm ich was zu Lesen mit ;-)

Apropos Lesen: Die Regeln muss ich mir mal durchlesen, damit ich dem Spiel überhaupt halbwegs folgen kann...

Dienstag, 24. Juli 2012

Sephora

Wer mich kennt, der weiß ja, dass ich ein kleeeines bißchen Kosmetik-affin bin. Wirklich nur ein bißchen. Nunja, ich wurde sogar schon als Tussi bezeichnet, das war aber nicht negativ gemeint ;-)

Um also meinem Tussi-Dasein mal so richtig zu frönen, muss ich euch vom hiesigen Sephora erzählen. Für die Nicht-Tussis: Sephora = Douglas im Ausland. Nur besser. Viel besser.

Bei meinem ersten Besuch im Sephora war ich vom schieren Angebot erstmal überwältigt, mein Auge konnte diese Marken- und Farbenvielfalt gar nicht erfassen ;-) Das hat sich zum Glück bei den nächsten Besuchen gegeben, indem ich mich einfach systematisch durch die Regale gearbeitet habe.

Und dabei konnte ich dann feststellen, dass Sephora Douglas um Lichtjahre voraus ist. Nicht nur, dass es hier Marken gibt, die es bisher noch nicht bis nach Deutschland geschafft haben. Nein, vieles ist auch noch sehr viel günstiger als bei uns.

Die Sephora-Damen und Herren (beide übrigens gleich stark geschminkt *g*) sind hier auch viel netter als die Dougletten zuhause. Man wird beim Betreten der Filiale freundlich begrüßt (das ist in USA aber überall so) und wird gefragt, ob man Hilfe benötigt. Wenn man das verneint, wird man auch in Ruhe gelassen. Das schätze ich sehr, denn ich gucke meistens lieber selbst erst einmal. Trotzdem ist immer jemand in Reichweite, wenn man doch mal was fragen will. Das zahlenmäßige Verhältnis zwischen Kunden und Verkäufern stimmt einfach.

Wenn man möchte, kann man stundenlang die einzelnen Produkte in Augenschein nehmen, ausprobieren und ggf. das komplette Tagesmakeup erneuern (neulich erst gesehen).

Im Douglas habe ich es leider schon oft erlebt, dass man von den Dougletten regelrecht verfolgt wird. Sobald man ein Teil in die Hand nimmt, wird ungefragt losgequatscht und die Vorteile ebendieses Teils aufgezählt. Ja danke, das weiss ich selbst – deshalb gucke ich es mir ja an.

Aber auch das Gegenstück kommt häufig vor. Braucht man wirklich mal Hilfe, sind auf einmal sämtliche Dougletten wie von Zauberhand verschwunden oder ganz arg beschäftigt.

Am Wochenende sind immer doppelt so viele Verkäufer im Sephora, weil auch mehr Kunden da sind – da hat mal einer mitgedacht.

Aber am meisten mag ich drei Dinge am Sephora. Erstens findet man so ziemlich an jedem Regal einen Aufsteller mit Makeupentferner, Alkohol, Nagellackentferner, Wattepads, Kosmetiktüchern, Wattestäbchen und verschiedenen Wegwerf-Applikatoren (Pinsel, Spatel u.ae.). Das wird jeder zu schätzen wissen, der schon mit bunt bemaltem Handrücken aus dem Douglas marschiert ist.

Zweitens kann man sich im Sephora von nahezu allem Pröbchen abfüllen lassen. Auf der Suche nach einer neuen Creme? Kein Problem, die nette Sephora-Dame berät einen und schaufelt dann das Probetöpfchen mit Creme voll, die locker 2 Wochen reicht. So wird das Risiko von Fehlkäufen doch deutlich reduziert.

Aber selbst wenn es einen Fehlkauf gab – und hier kommen wir zum dritten – man kann alles quasi ewig und auch schon benutzt zurückbringen. Man bekommt ohne Gezeter das Geld erstattet oder ein neues Produkt! Der Hammer!

Ich konnte mich von dieser Kundenfreundlichkeit selbst überzeugen, als ich Depp mein teures, neu gekauftes, erst zweimal benutztes Puder im Bad runtergeschmissen hab. Es war natürlich völlig zerbröselt und quasi nicht mehr zu benutzen. Ich war wirklich traurig, denn ich mochte es und es war teuer, verdammt!

Mein lieber Freund M. meinte, ich solle es doch einfach zurückbringen. Auf die Idee wäre ich selbst nie gekommen, schließlich hab ich es ja selbst kaputt gemacht. Aber ich ließ es auf den Versuch ankommen. Und siehe da, ich holte Puder und Kassenbon aus meiner Tasche, als die Sephora Dame auch schon fragte, ob ich das Geld zurück haben möchte. Ich setzte zu meiner Erklärung an, aber das wollte sie eigentlich gar nicht wirklich wissen. Sie (!) entschuldigte sich noch, dass das Puder den Sturz nicht überlebt hat!

Ich war wirklich baff und durfte mir ohne Probleme einfach ein neues holen. Meine überglücklichen Dankesbezeugungen irritierten die gute Frau sichtlich, schließlich kennt sie es nicht anders.

Jedenfalls bin ich spätestens seit diesem Zeitpunkt absoluter Sephora-Fan ;-)


Montag, 23. Juli 2012

Australien?

Ich wurde eben im Bus gefragt, ob ich aus Australien stamme! Lustig... scheinbar wirke ich sehr tiefenentspannt ;-) Oder es lag an dem Surfbrett unter meinem Arm ;-)

Oder (und das ist die Auslegung, die ich bevorzuge!) mein Englisch hat sich so verbessert, dass nicht mehr jeder sofort merkt, dass ich kein Native Speaker bin. Ich hab nämlich ein paar amerikanischen Touristen den Weg zum Ferry Building erklärt und sie dabei offensichtlich mit meinem Akzent verwirrt.

Jaja, my english is so good, that makes me nobody so quickly after!

Sonntag, 22. Juli 2012

North Beach

Das Wetter war dieses Wochenende einfach traumhaft - richtig warm und sonnig. Naja, zwar ist es hier fast immer sonnig, aber nicht zwingend auch warm ;-)

Daher habe ich das gute Wetter ausgenutzt und bin mal ein bißchen durch North Beach spaziert. Dort war ich ja mit Jessica schonmal, als wir am Coit Tower waren. Dieser liegt nämlich mitten in North Beach auf dem Telegraph Hill. North Beach ist das "italienische Viertel" der Stadt. Hier gibt es viele nette kleine Cafés und Restaurants und wegen des Telegraph Hills auch viele Hügel.
Ich hab eigentlich gar nicht großartig was gemacht, bin einfach rumgelaufen und habe die Stimmung auf mich wirken lassen.

Ich möchte euch gern mit ein paar Bildern daran teilhaben lassen...


Blick rüber zur East Bay



Viele Treppen in North Beach





Der Blick rüber nach Russian Hill

Hier sieht man im Hintergrund den Coit Tower





Samstag, 21. Juli 2012

Fahrgemeinschaft auf Amerikanisch

Ein Kollege, der in Oakland (also Eastbay) wohnt, hat mir neulich eine interessante Geschichte erzählt.

Er fährt jeden Morgen mit dem Auto zur Arbeit. Soweit nicht ungewöhnlich. Allerdings fährt er immer extra an einer Straßenecke vorbei, wo Leute darauf warten, mitgenommen zu werden. Und ich meine jetzt nicht den Straßenstrich ;-)
Nein, es gibt tatsächlich in Oakland eine Kreuzung, wo Pendler, die keinen Bock auf die Bahn, aber auch kein eigenes Auto haben, darauf warten, mitgenommen zu werden. Von Pendlern mit Auto, die eben sowieso rüber nach San Francisco fahren.

Und das funktioniert! Besagter Kollege nimmt jeden Morgen drei völlig fremde Leute mit, immer andere und lässt sie dann Downtown wieder aussteigen. Die Leute müssen dafür auch nichts bezahlen. Manche bieten einen Dollar Benzingeld an, welches mein Kollege jedoch immer ablehnt.
Und auch viele seiner Nachbarn nehmen jeden Morgen fremde Pendler mit. Auf Nachfrage gab er an, dass da bisher noch nie was passiert sei und alles immer zur allseitigen Zufriedenheit verlaufen ist.

So kommen jeden Morgen Dutzende Pendler bequem und billig aus Oakland über die East Bay Bridge nach San Francisco. Für den Rückweg müssen sie sich allerdings doch auf die öffentlichen Verkehrsmittel verlassen ;-)

Ich hab direkt gedacht, dass er ja so jede Menge neue Leute kennenlernt. Aber nein, es gibt natürlich ungeschriebene Regeln für diese Art der Fahrgemeinschaft.

Erstens, der Pendler steigt ein, sagt "Guten Morgen" und hält ansonsten die Klappe. Geredet wird nicht. So hat der Fahrer trotz Gesellschaft morgens seine Ruhe ;-)

Zweitens, Handys müssen lautlos sein. Man darf zwar smsen und sonstige stille Dinge tun, aber telefonieren oder klingelnde Handys sind verpönt.

Drittens, man darf nicht essen oder trinken, gefrühstückt wird also gefälligst zuhause.

Und wie gesagt, das funktioniert! Ich finde das wirklich interessant und faszinierend, und habe mich direkt gefragt, ob das in Deutschland auch funktionieren würde...

Ich glaube, nein. Dafür lieben die meisten Deutschen ihr Auto viel zu sehr, als dass sie wildfremde Leute einsteigen lassen und dabei riskieren, dass die die wertvollen Alcantara-bezogenen Sitze vollpupsen.

Außerdem haben viele Deutsche ja auch eine angeborene Abneigung gegen fremde Menschen. Wenn morgens in der Bahn jemand niest, und ein anderer (aber fremder) "Gesundheit" sagt, wird der oft angeguckt, als hätte er dem Niesenden unvermittelt an den Hintern gepackt. Viele Deutsche reagieren ja, meiner Erfahrung nach, leider sehr irritiert auf Freundlichkeit und können dann damit nicht so richtig umgehen ;-)
Schade eigentlich...

Freitag, 20. Juli 2012

Bowling

Gestern war ich mit ein paar Kollegen bowlen in South of Market. Das war richtig lustig, allerdings war ich bei weitem die schlechteste Bowlerin. In dem ganzen Laden.
Ich weiss nicht warum, aber irgendwie können die Amis halt einfach bowlen. Wieder ein Klischee erfüllt ;-)

Natürlich waren alle sehr zuvorkommend und meinten, dass ich doch gar nicht SO schlecht wäre. Nee, 40 Punkte sind schon grandios, ist klar.

Toll war mal wieder das Essen, was dort aufgefahren wurde. Es gab jede Menge Fingerfood, also zum Beispiel Nachos mit Käse, Guacamole, Salsa usw., Chips, Süßkartoffelpommes, Mini-Käsefondue, kleine Pizzen, Mini-Burger, Sushi... hach ja.

Auf dem Rückweg hab ich mich dann noch schön verlaufen. Normalerweise gucke ich immer vorher online nach, wo die Haltestelle des Busses ist, der mich nach Hause bringt. Das hab ich leider diesmal vergessen. Naja, nicht so schlimm - man hat ja ein iPhone und kann auch unterwegs noch nachgucken. Dachte ich jedenfalls ;-)
Natürlich war dann passenderweise der Akku leer und ich konnte überhaupt nix nachgucken.

Da stand ich also dumm da, guckte mich um, es wurde langsam dunkel, alle Kollegen schon längst weg. Naja, lauf ich halt in Richtung Downtown, da wird schon irgendwo irgendwann ein Bus fahren, war so mein Gedanke.
Einige Blocks später, mittlerweile war es dann dunkel, zermarterte ich mir das Hirn, ob South of Market eigentlich zu den Stadtvierteln gehört, wo man nachts besser nicht mehr rumlaufen soll ;-)

Irgendwann traf ich dann tatsächlich auf eine Bushaltestelle. Natürlich fuhr dort kein Bus, den ich nehmen konnte. Ich stand da also an der Kreuzung etwas rum, um mir zu überlegen, ob ich nun ein Taxi nehme oder noch ein bisschen laufe und drehe mich dabei so ein bisschen rum. Was sehe ich? MEINEN Bus, der klammheimlich und leise (blöde Elektrobusse) HINTER mir über die Strasse schleicht. Ich natürlich die Beine in die Hand genommen und hinterher gerannt. Auf Pumps. Egal.
Zum Glück hielt er an der nächsten Strassenecke an (wo es KEIN sichtbares Zeichen gab, dass dort eine Bushaltestelle ist) und ich konnte einsteigen. Eine Viertelstunde später war ich dann auch schon zuhause.
Ende gut, alles gut ;-)

Sonntag, 15. Juli 2012

Sailing Trip

Gestern war ich segeln. Allerdings nicht selbst, sondern ich hab quasi segeln lassen ;-)
Meine Chefin hatte mich eingeladen, an diesem vom Rotary Club veranstalteten Segelausflug teilzunehmen und zum Glück hab ich ja gesagt, denn es hat richtig Spaß gemacht.

Es war ein großes Segelschiff mit zwei Masten, wir waren ca. 20 Leute zuzüglich der Segelcrew.



Der Eigentümer des Schiffs hat es selbst entworfen und Teile davon sogar selbst gebaut. Das ganze untere Stockwerk seines Hauses ist eine Holzwerkstatt, echt beeindruckend. Wir segelten nämlich von seinem Haus in Richmond los.



Wir hatten auch richtig Glück mit dem Wetter, am Morgen war es noch total grau und wolkenverhangen gewesen. Allerdings ist das Wetter in der Bay auch sehr wechselhaft, wir segelten daher zwischen strahlendem Sonnenschein, Nebel und Wolken hin und her. Und windig wars, aber das muss ja auch so sein ;-)
Allerdings hab ich mir nach 3 Stunden dann schon so ziemlich den Arsch abgefroren, trotz dutzender Schichten von Kleidung. In der Sonne gings, aber sobald die weg war... brrrr...

Rausgefahren sind wir mit dem Motor und sobald wir auf der Bay waren, wurden die Segel gehisst.




Tja, und dann wurde gesegelt...



Angel Island
Angel Island ist eine Insel, die früher unter anderem als Immigrantenlager (hauptsächlich wohl für Chinesen) genutzt wurde. Das weiße Gebäude rechts ist das frühere Immigrationsgebäude, mittlerweile ein Museum. Links die etwas verfallenen Gebäude sind aus der Zeit des Civil War, dort waren wohl Truppen stationiert, wie mir erzählt wurde.
Bis auf einen Ranger, der dauerhaft auf Angel Island lebt, ist die Insel unbewohnt, mittlerweile ist sie als Park ausgewiesen.

Außerdem kamen wir auch an Alcatraz vorbei, diesmal die andere Seite (als mit der Fähre).

Alcatraz - das weiß verhüllte ist übrigens ein Turm, der grade restauriert wird

Auf dem Schild steht: Warning! Persons procuring or concealing escape of prisoners are subject to prosecution and imprisonment.


Als Alcatraz noch ein Gefängnis war, war es strengstens verboten, sich der Insel zu nähern. Auch Boote in Seenot wurden erst abgeknallt, bevor Fragen gestellt wurden. Könnte man sagen, dass sich bereits hier ein Muster abzeichnete? ;-)

Als wir dann aus dem Windschatten von Angel Island und Alcatraz rauskamen, gings richtig zur Sache. Der Wind konnte voll ins Segel knallen (ich kenne leider den Fachausdruck nicht) und das Boot legte sich bedenklich auf die Seite. Naja, also ICH fands bedenklich. Man sagte mir aber, das gehört so und nein, der Mast bricht nicht ab. Es macht auch nix, wenn eine Reling komplett unter Wasser ist, nein nein.
Man sollte sich nur tunlichst nicht grade an dieser Reling aufhalten. Also wurden wir vom Kapitän immer von einer Seite des Bootes auf die andere gescheucht, von backbord nach steuerbord und wieder zurück (ja, die Fachausdrücke kenne ich).

Manchmal war es ein bißchen wie auf der Titanic, als der Bug der Titanic noch so aus dem Wasser steht und Rose mit ihrem Tuppes auf die andere Seite der Reling (also nach außen) klettert, weil sie sich sonst nicht festhalten können. Das hätte ich auch gern getan, weil es wesentlich leichter gewesen wäre, als sich so von unten an die Reling zu klammern ;-)
Das klingt jetzt schlimmer als es ist, es hat richtig Spaß gemacht.

Auf dem folgenden Bild sitze ich noch schön gemütlich im Mittelteil des Boots und stemme mich mit den Füßen gegen eine Leiste, um nicht ins Wasser zu rutschen. Leider wird auf dem Bild gar nicht deutlich, wie steil es wirklich war.
Etwas später bin ich (und alle anderen auch) dann nach oben zur anderen Reling geklettert, weil die Reling, die man auf dem Bild sieht, dann im Wasser war. Davon gibts leider keine Fotos, weil ich mich festhalten musste.


In der Ferne immer schön die Golden Gate Bridge, die auch unser Ziel war.


Der Kapitän wollte nämlich unter die Golden Gate Bridge. Ich weiß nicht warum, aber das ist hier ein  Riesen-Ding. Man kann auch extra (teure) Touren buchen, damit man einmal unter der Golden Gate Bridge durchfahren kann.

Tja, und auch ich hab es nun getan, ich bin durch das Golden Gate, unter der Bridge durch, gesegelt. Beweisfotos gibts hier:


Man sieht auf diesen Bilder schön, wie tief der Nebel über der Brücke hängt.



Schon fast da...

Geschafft!

So sieht die Brücke also von unten aus.



Und von hier segelten wir dann gemütlich wieder nach Hause.